Zum Inhalt:
Stella ist fix und fertig: Seit Wochen werden ihre Nerven von unerträglichem Baulärm malträtiert. Unerträglich ist auch die Situation von
Stellas Kundin Ruby. Beinahe täglich sieht sie sich den Übergriffen eines Handwerkers ausgesetzt – bis dieser eines Tages und ausgerechnet
vor ihrem Fenster vom Baugerüst stürzt. Was ganz sicher kein Wink des Himmels und vermutlich auch kein Unfall war. Plötzlich steht die
junge Frau unter Mordverdacht. Stella glaubt fest an Rubys Unschuld – und beschließt, der Sache auf eigene Faust und mit himmlischer Hilfe
auf den Grund zu gehen …
Preis: 11.00 €, Tb, erschienen im Droste Verlag
Endlich wird Mülheim in einem schönen, repräsentativen und vor allem aktuellen Bildband vorgestellt. In diesem jetzt erschienenen Bildband ist es dem Photographen Siegfried Dammrath und dem Autoren Thomas Emons gelungen, Mülheim in seiner Vielfalt und Schönheit zu zeigen. Dem neugierigen Besucher wie dem alteingesessenen Mülheimer möchte das Team Dammrath/Emons diese Stadt ans Herz legen. In recht großformatigen Photos wie auch kurzen, dennoch informativen Texten, haben die Herausgeber die einzelnen Mülheimer Stadtteile vorgestellt. Um auch ausländischen Gästen diese Ruhrstadt näherzubringen, sind die Texte auch in englischer Sprache verfaßt. Somit spricht nichts dagegen, diesen Bildband in die Welt zu tragen. Denn diese Stadt kann sich sehen lassen, hat Charme, eine prägnante Geschichte und eine spannende Zukunft. Mülheim muß sich dieses derzeit schlechte Images nicht gefallen lassen.
Der Bildband hat 144 Seiten, gebunden, ist durchgehend bebildert, Texte deutsch/englisch, Preis 24,90 €, ISBN: 978-3-9820006-1-9
Ursula Maria Wartmann (Hanna Holm) und Regina Müller-Ehlbeck (Linda Lövgren) haben es geschrieben: das etwas andere Buch zum 50. Jubiläum der legendären 68er.
„Frauenpower und Apo-Parolen, Mao-Bibeln und linke Büchertische, verqualmte Kneipen und chaotische love affairs. Und mittendrin baggert Marlene von Papenhaus erfolglos den Roten Dieter an. Jahrzehnte später. Die 68er sind schon gaaanz lange vorbei, als man sich im schwedischen Smaland zufällig wiedersieht. Hoho-ho-ho-hooo: Marlene will’s noch einmal wissen und bläst erneut zum Halali. Pssst! Wird sie den Roten Dieter … diesmal … verführen können?“
240 Seiten. Schön. Schrill. Herrlich satirisch. Und wunderbar durchgeknallt.
Max
Das Panorama einer wahnwitzigen Zeit. Und mittendrin: Max Ernst. Er kämpft gegen die Verrücktheit einer Welt, die aus den Fugen gerät. Er flieht vor dem wilhelminischen Vater, später vor dem Nationalsozialismus. Er sucht die eine Frau, die er lieben kann. In Deutschland, im wilden Paris der Zwanzigerjahre, im Exil in den USA. Viele seiner Freunde und Frauen sind berühmte Menschen dieser Zeit: Pablo Picasso, André Breton, Leonora Carrington, Peggy Guggenheim. Im Spiegel von sechs Frauenleben entfaltet sich ein Roman über das 20. Jahrhundert und einen seiner großen Künstler. Markus Orths erzählt so lebendig und ansteckend, dass man in jeder Zeile die Leidenschaft spürt, mit der dieser Roman geschrieben wurde.
Der wunderbare Massenselbstmord
„Denkst du an Selbstmord? Du bist nicht allein!“ So lautet ein ungewöhnlicher Anzeigentext, der auf überraschend heftiges Interesse stößt. Niemals hätte der gescheiterte Unternehmer Onni Rellonen mit der Existenz so vieler Gleichgesinnter gerechnet, als er beschließt, seinem Leben ein Ende zu setzen. Aus einem zunächst vagen Vorhaben entwickelt sich ein konkreter Plan: Ein Bus wird gechartert, um an einsamer Stelle gemeinschaftlich das Leben zu beenden. Am verabredeten Tag besteigen die unternehmungslustigen Selbstmordkandidaten schließlich guten Mutes das gemietete Gefährt – und starten ihre einzigartige Reise ohne Wiederkehr …
Passend zum Buchtipp wird die Buchhandlung am Löhberg Nr. 4 und das Theater „Das blaue Haus“ Krefeld am 11. November 2017 den Roman auf die Bühne im Medienhaus Mülheim bringen!
Dazu gibt es kulinarische Kleinigkeiten und finnischen Tango.
Ort: Medienhaus Mülheim
Beginn: 19.00 Uhr
Eintritt: 25,00 €
Victor Osorio und Laia Amàrita
Dinge, von denen niemand weiß
Wer würde schon vermuten, dass unter seinem kleinen Boot einer riesiger Wal daherkommt. Schon dieser Bucheinband lässt staunen. Dieses Kinderbuch erzählt in kurzen Geschichten, dass es doch noch Geheimnisse und Wunder gibt.
Wir denken alles zu wissen, zu kennen und erklären zu können. Weit gefehlt. Die Welt ist riesig, phantastisch, ihre Wunder faszinierend und was wissen wir nun wirklich…!?
Chamäleons, Regenbogen, Wolken, Ameisen, Kühe, Papierflieger und vieles mehr ist in diesem Buch in großartigen aber auch recht eigenwilligen Illustrationen dargestellt. Sie werden uns von vielen ungeahnten Dingen erzählen.
Forschen, entdecken und staunen – wir können nur erahnen, was diese Welt für uns noch bereithält.
Ein Kinderbuch ab 4 Jahre. Der Altersgrenze sind nach oben natürlich keine Grenzen gesetzt.
Die Geschichte eines neuen Namens – Band 2 der Neapolitanischen Sage
Lila und Elena sind sechzehn Jahre alt, und sie sind verzweifelt. Lila hat noch am Tage ihrer Hochzeit erfahren, dass ihr Mann sie hintergeht – er macht Geschäfte mit den allseits verhassten Solara-Brüdern, den lokalen Camorristi. Für Lila, arm geboren und durch die Ehe schlagartig zu Geld und Ansehen gekommen, brechen leidvolle Zeiten an. Elena hingegen verliebt sich Hals über Kopf in einen jungen Studenten, doch der scheint nur mit ihren Gefühlen zu spielen. Sie ist eine regelrechte Vorzeigeschülerin geworden, muss aber feststellen, dass das, was sie sich mühsam erarbeitet hat, in ihrer neapolitanischen Welt kaum etwas gilt.
Trotz all dieser Widrigkeiten beharren Lila und Elena immer weiter darauf, ihr Leben selbst zu bestimmen, auch wenn der Preis, den sie dafür zahlen müssen, bisweilen brutal ist. Woran die beiden jungen Frauen sich festhalten, ist ihre Freundschaft. Aber können sie einander wirklich vertrauen?
Dieser 2. Band ist dem vorherigen ebenbürtig. Die Autorin hat es verstanden, die zeitgenössische Literatur mit dem Portrait einer Frauenfreundschaft zu bereichern. Sie schreibt mit drastischer Ehrlichkeit, die erschüttert und Trost spendet. Mitreißend.
Jeong Yu-Jeong
Sieben Jahre Nacht
Choi lebt geächtet in einem Küstendorf. Sein Vater ist „Das Stauseemonster“, ein ehemaliger Baseballspieler, der nach dem Mord an einem Mädchen den Stausee öffnete und ein ganzes Dorf unter Wasser und Schlamm begräbt.
Doch sieben Jahre nach der Tragödie tauchen Leute auf, die Fragen stellen.
Was geschah in der Nacht, in der das Dorf geflutet wurde wirklich?
Ging alles mit rechten Dingen zu?
Nun wird die Geschichte neu aufgerollt und Choi findet heraus, was unter dem Schlamm vergaben liegt.
Ein koreanischer Autor, den man nicht übersehen sollte, jetzt bei uns in der Buchhandlung.
Vom Ende der Einsamkeit
»Eine schwierige Kindheit ist wie ein unsichtbarer Feind:
Man weiß nie, wann er zuschlagen wird.«
Nach einem tragischen Autounfall finden sich die drei Geschwister Marty, Liz und Jules ohne Eltern wieder. In den folgenden Jahren auf dem selben Internat leben sich die drei
ehemals harmonischen Geschwister auseinander und finden sich erst in späten Jahren wieder zusammen.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive des jüngsten Bruders Jules. Er erzählt seinen Werdegang, sein Treffen mit seiner Seelengefährtin Alva und die Geschichte seiner Geschwister mit erstaunlicher emotionaler Tiefe, Melancholie und Weisheit.
Unbedingt lesen!
Hier und Jetzt
„Jeder einzelne Moment besitzt seine ganz eigene Magie…“
Cole ist verliebt. Zum ersten Mal. Um glücklich sein zu können, muss er jedoch erst lernen zu vergeben.
Aimee möchte ein neues Leben beginnen, doch das schafft sie nicht, solange sie nicht bereit ist loszulassen.
Zwei junge Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, prallen aufeinander.
Eine wunderbar mitreißende Geschichte über Freundschaft, Liebe und die Suche nach sich selbst. Darüber, dass man manchmal im Leben auch etwas wagen muss, um am Ende etwas zu gewinnen.
Lily King
Euphoria
Der Roman ist inspiriert von historischen Ereignissen im Leben der berühmten Ethnologin Margaret Mead und entführt den Leser in den Dschungel Neuguineas zu Anfang der 1930er Jahre. Drei junge Ethnologen – die schon berühmte und faszinierende Amerikanerin Nell Stone, ihr Mann Fen und der Brite Andrew Bankson – stoßen nach Jahren einsamer Feldforschung aufeinander und entwickeln eine leidenschaftliche Dreiecksbeziehung. Spannend und sinnlich beschreibt die Autorin die Forschungsarbeit am Sepikfluss, die sich verändernden Beziehungen der Hauptpersonen zueinander, das historischen Leben der Völker Neuguineas und das Aufeinanderprallen unterschiedlicher Kulturen.
Die Sache mit dem Dezember
Die Bewohner einer Kleinstadt in Irland sollen ihre Grundstücke an einen riesigen Konzern verkaufen und dadurch Millionäre werden. Nur Johnsey Cunliff widersetzt sich. Der seltsame und stille Johnsey schweigt. Der „Forrest Gump“ des Ortes spürt, dass der Verkauf der Farm seiner kürzlich verstorbenen Eltern für ihn weitreichende Konsequenzen hat und weigert sich. Sein Grundstück ist aber das Kernstück des Projekts. Das Drängeln und die Anfeindungen seiner Nachbarn hält er stand. In 12 Kapiteln, die alle nach den Monaten benannt sind, wird seine Geschichte erzählt. Der Roman regt zum Nachdenken an und bleibt im Kopf.
Davide Longo
Der Fall Bramard
Ein recht ungewöhnlicher Krimi aus dem Piemont!
Davide Longo gilt in Italien als die Stimme einer neuen Generation. Corso Bramard, ehemaliger Polizist und mittlerweile „Bergsteiger aus Verzweiflung“, wird erneut in einen alten Fall verwickelt, der ihn einst die Karriere gekostet hatte. Ein Ritualmörder will gefasst werden, dessen Spur Bramard nach Locarno verfolgt, wo in erlauchten, japanophilen Kreisen ein verstörendes Bordell betrieben wird. Es erstaunt, wie gut sich die japanische mit der piemontesischen Ästhetik Davide Longos verträgt. Ein Krimi-anspruchsvoll, intelligent und einnehmend.
Erschienen beim Rowohlt- Verlag, Geb. 19,95 €
Die Worte des Lichts – Sturmlicht-Saga Band 2.1
Nach sechs Jahren ist der Krieg für die Großprinzen zum Sport geworden. Auf der zerschmetterten Ebene kämpfen die Armeen des Reiches Alethkar gegen die Parshdeni. Doch während der Krieg sich immer weiter hinauszögert stehen der Welt weit größere Gefahren bevor als ein Rachefeldzug im Namen eines ermordeten Königs.
Der ewige Sturm zieht auf und droht die Welt zu vernichten.
Im zweiten Teil seiner Sturmlicht-Saga gehen die Geschichten von Kaladin, Shallan und Dalinar weiter. Alle kämpfen auf ihre Weise gegen das Schicksal, dass die Welt bedroht.
Ein grandioses Buch in einer phantastischen Welt voller wilder Kreaturen, tobenden Stürmen und Magie.
Für Einsteiger in die Serie bestellen wir auch gerne die ersten Teile der Sturmlicht-Saga!
Das kolumnistische Manifest
Das Beste aus 1001 Kolumnen
Seit 25 Jahren schreibt Axel Hacke für das „Süddeutsche Zeitung Magazin“, seine Texte haben in praktisch keinem Heft gefehlt, und in diesem Jahr wird er seine 1001. Kolumne dort geschrieben haben: Geschichten, die sich in den Köpfen und Herzen von inzwischen nicht nur einer Generation ausgebreitet haben.
Zeit für ein Kolumnistisches Manifest, für das Beste vom Besten einer unverwechselbar spielerisch-leichten Welt- und Zeitbetrachtung voller Charme, Heiterkeit und Melancholie: ein Hausbuch für den täglichen Gebrauch, in feinstes Leinen gebunden, mit Lesebändchen, damit man auch gleich den Text zur Hand hat, den man braucht, versehen mit Erläuterungen, Anmerkungen und Einordnungen des Verfassers. Ein Manifest des Alltags, wie man ihn kennt, aber so noch nicht gesehen hat. Ein Manifest der Sprache, die hier in ihren schönsten Seltsamkeiten gefeiert wird, ein Manifest für Ratsuchende (sei es in Erziehungs- oder Beziehungsfragen), ein Manifest der skurrilsten Verhörer, ein Manifest des Besten aus aller Welt über alles in der Welt von Heino bis Putin, von den Buntbarschonauten im Weltall bis zum Sexleben des Nubischen Steinbocks: Nichts hat „der große Unermüdliche“ (Die Zeit) ausgelassen, wenn es nur Gelegenheit bot, zu spotten, zu grübeln, zu lächeln. Axel Hackes Aufgabe war und ist es so sieht er es selbst , „aus dem Schweren etwas Leichtes zu machen“. Und was ist schöner, als ein schweres Buch in der Hand zu haben, mit dem das Leben plötzlich leicht wird und anfängt zu schweben.
Für Liebhaber kurzer, sprachlich gewandter Texte sehr gut geeignet. Axel Hacke versteht es trefflich über unsere Welt zu berichten, als Reporter, Philosoph und Satiriker. Mit Sprachwitz und Ironie vermag er uns über so manche Härte und Grausamkeit des Lebens hinwegzuhelfen, die diese Welt in seinen Kolumnen widerspiegelt. Es ist schon ein Buch mit Gewicht, aber trotzdem überraschend leicht. Viel Vergnügen.
Die Witwe der Brüder van Gogh
Hinter dem späten Triumph von van Gogh steckt die Kraft einer Frau.
Und zwar die Kraft von Johanna van Gogh-Bonger, der Ehefrau von Theo van Gogh, dem jüngeren Bruder, Förderer und finanzellen Unterstützer des Malers Vincent van Gogh.
Der Roman, der Texte mit Tagebuchauszügen von Johanna verknüpft, beginnt nach dem Freitod von Vincent van Gogh. Sein Bruder versinkt in Depressionen und stirbt in einer Nervenheilanstalt nur ein halbes Jahr nach Vincents Tod.
Johanna bleibt zurück mit ihrem kleinen Sohn und einer Wohnung voller Bilder und Briefe von Vincent van Gogh. Sie sichert und sichtet seinen Nachlass, erreicht durch umsichtige Auswahl von frühen, eher konventionellen Bildern erste Ausstellungen und begründet so den posthumen Erfolg des Malers.
Das Buch lässt uns durch das Einflechten von Tagebucheinträgen an Johannas innerer Entwicklung teilhaben und zeigt uns eine starke Frau, die umsichtig ihren Platz in der Gesellschaft sucht und so ein selbstständiges Leben führen kann.
Ihr Kunstverständnis und Geschäftssinn haben uns die Bilder und Briefe von Vincent van Gogh erhalten und bekannt gemacht.
Die Pfaueninsel
In der Havel bei Potsdam liegt die Pfaueninsel, die dem Preußenkönig und seiner Frau als Rückzugsort diente. Das von Lenné und Schinkel mit Unterstützung des Hofgärtners Fintelmann geschaffenen künstliche Paradies beheimatet wilde Tiere und Pflanzen von fernen Welten. Bewohner waren aber auch ein Südseeinsulaner, ein Riese, ein Mohr und Zwerge. Im Mittelpunkt dieser Geschichte von Thomas Hettche steht die kleinwüchsige Marie, das historisch belegte Schlossfräulein der Insel.
In diesem Roman geht es um die Zurichtung der Natur, die Sehnsucht nach Exotik, die Würde des Menschen und eine tragische Liebe.
Mehr dazu im Klappentext:
Es mutet an wie ein modernes Märchen, denn es beginnt mit einer Königin, die einen Zwerg trifft und sich fürchterlich erschrickt. Kaum acht Wochen nach dieser Begegnung auf der Pfaueninsel, am 19. Juli 1810, ist die junge Königin Luise tot und der kleinwüchsige Christian und seine Schwester Marie leben fortan weiter mit dem entsetzten Ausruf der Königin: „Monster!“ Damit ist die Dimension dieser Geschichte eröffnet. Am Beispiel von Marie, die zwischen den Befreiungskriegen und der Restauration, zwischen Palmenhaus und Menagerie, Gartenkunst und philosophischen Gesprächen aufwächst und der königlichen Familie bei deren Besuchen zur Hand geht, erzählt Thomas Hettche von der Zurichtung der Natur, der Würde des Menschen, dem Wesen der Zeit und der Empfindsamkeit der Seele und des Leibes.
Rotkäppchen
Als Kind mit der Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen? Dieses Buch lädt ein, dies gemeinsam mit seinen Kindern zu tun, oder es beim Vorlesen im dunklen Raum an die Wand zu „werfen“.
Das bekannte Märchen von Rotkäppchen wird in diesem Bilderbuch schön illustriert dargestellt und ist gleichzeitig auch ein Schattenspiel.
Clémentine Sourdais erzählt in diesem zauberhaften Büchlein die Geschichte vom kleinen Mädchen, das zu auf ihrem Weg zur kranken Großmutter durch den dunklen Wald muss. Natürlich begegnet sie dabei dem bösen Wolf. Der Rest ist bekannt.
Zauberhaft an diesem Buch sind die schönen Bilder und natürlich der Trick, das alle Seiten im Scherenschnitt gestaltet sind, so dass man unter einer Decke oder in einem dunkeln Raum noch die Geschichte in einem Schattenkino aufleben lassen kann. Im Grunde ein analoges multimediales Buch und ein großer Spaß für Jung und Alt.
Wer davon nicht genug bekommen kann, das Buch gibt es auch mit dem Märchen des gestiefelten Katers.
Cay Rademacher
Mörderischer Mistral
Mord in der Provence – Capitaine Roger Blancs erster Fall
Capitaine Roger Blanc ist von seiner Frau verlassen worden und wird noch dazu in die Provinz versetzt.
Als erfolgreicher Korruptionsermittler in Paris ist er den falschen Leuten auf die Füße getreten. Nun findet er sich in der Provence wieder und wohnt in einer verfallenen Ölmühle, die ihm vor Jahren ein Onkel vermacht hatte.
Zeit zum Einleben in dem kleinen Ort Gadet bleibt ihm nicht, es wird ihm bald der erste Mordfall zugewiesen. Unversehens verfängt sich der Capitaine in einer Intrige, die ihn tiefer in die Strukturen seiner neuen Heimat führt, als ihm lieb ist. Und auch an seine neuen Kollegen muss er sich erst gewöhnen: an seinen Partner Marius, der sich mehr für Rosé interessiert als für die Arbeit. An die temperamentvolle Computerspezialistin Fabienne, die nicht wirklich in dieses verschlafene Städtchen passt. Und an die ebenso gefürchtete wie attraktive Untersuchungsrichterin Aveline Vialaron-Allègre, die ausgerechnet mit dem Politiker verheiratet ist, der die Karriere von Blancs in Paris ruiniert hat.
Ein zweiter Mord geschieht und es kommt zum Showdown in den Pinienwäldern, die der Mistral gerade in ein wütendes Flammenmeer verwandelt ….
Hier kommt ein schöner Literaturtipp, nicht nur vom Inhalt sondern auch vom Äußeren! Eine gelungene Neuerscheinung aus dem Hause Hanser.
Das Buch der Bücher für die Insel
Welches Buch nehme ich mit auf die sprichwörtliche einsame Insel?
Markus Gasser stellt uns in 50 Kapiteln Romane und Erzählungen aus unterschiedlichen Ländern und Epochen vor. Mit dem Blick fürs Wesentliche porträtiert er Bücher und Autoren samt ihren überraschenden, manchmal bizarren Hintergründen. Sie bringen einen Reichtum an Geschichten und Erfahrungen ins Leben, den uns der Alltag gewöhnlich nicht zu bieten hat.
Bei Gasser finden sich Klassiker von Homer bis Thomas Mann, aber auch Erfolgsautoren wie Tolkien und Roald Dahl. Mit diesem besonders schön ausgestattetem Buch hilft er Anfängern, sich in der Weltliteratur zu orientieren, erfahrenen Lesern gibt er Empfehlungen, die bisweilen auch Kenner überraschen werden.
Martin Walker
Reiner Wein
Die Krimis um den Chef de police Bruno Courrèges von Martin Walker stehen für atemberaubende Landschaften, kulinarische Genüsse, savoir vivre – und selbstverständlich eine Leiche.
Im 6. Band der erfolgreichen Krimireihe muss Bruno eine Serie von Raubüberfällen aufklären, deren Spuren in zurück in den Sommer 1944 führen. Damals überfiel die Résistance einen Geldtransport und verschwand. Die unrühmliche Verwendung der Beute, gestohlene Weine und Antiquitäten und eine Enthüllungsstory über Frankreichs Nuklearverteidigung – zwischen diesen scheinbar unzusammenhängende Verbrechen besteht eventuell eine Verbindung. Die Auflösung gibt es in dem Buch. Sehr empfehlenswert.
Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse
Motti Wolkenbruch ist ein junger orthodoxer Jude aus Zürich, der sich zum Entsetzen seiner Familie in eine Schickse, eine Nichtjüdin, verliebt. Ein Einblick in eine unbekannte Welt, eine berührende und schelmische Geschichte – mit jiddischem Wortwitz und unwiderstehlichem Humor.
Auszug aus dem Klappentext:
Motti Wolkenbruch lebt noch immer zu Hause, mit seiner geschwätzigen mame und seinem tate, der es seit längerem vorzieht zu schweigen und sich am liebsten hinter der aktuellen Ausgabe des „Tacheles“ versteckt. Die zufällige Begegnung mit einer hübschen Schickse wirft Mottis Leben aus der Bahn; ihm wird bewusst, dass er in seinen Kreisen kein Liebesglück finden wird. Und je mehr seine mame auf ihn einredet, umso stärker regt sich in ihm der Wunsch nach einem mamefreien Leben in den Armen ebendieser Schickse. Schritt für Schritt, manchen auch zurück, tritt Motti aus der orthodoxen Welt heraus in die säkulare, was auch grundlegende Veränderungen an seinem Äußeren mit sich bringt – der Bart kommt ab und die zu kurzen, schwarzen jüdischen Hosen machen modischen Jeans Platz. Mehr und mehr verwandelt sich Motti in einen typischen urbanen jungen Mann. Zwar ist er nun seine mame los, die ihn keines Blickes mehr würdigt, doch mehr Glück mit den Frauen hat er auch nicht. Jene, die er jetzt kennenlernt, haben wohl keinen dicken tuches, aber dafür nicht alle Tassen im Schrank. Thomas Meyers Roman führt auf unterhaltsame und kurzweilige Weise sozusagen vom orthodoxen A zum säkularen B, wobei sich an den Problemen mit den Frauen tendenziell bloß ändert, dass sie keine jüdischen Namen mehr tragen.
Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm
Ein zauberhafter Roman über die Kraft der Wörter und der Fantasie.
„Wäre es möglich, Augenblicke einzufrieren, würde ich diesen in eine Plastikdose legen. Dann könnte man den Winter über davon zehren.“
Als es Anna immer weniger gelingt, ihre Erinnerungen festzuhalten und ihr Gedächtnis langsam unzuverlässiger wird, klammert sie sich an Wortlisten („Stein, Birke, Gras, Stuhl“) und erfindet Wörter für Dinge, die keinen Namen haben.
Im Lauf der Jahre trotzt sie den Zumutungen des Alltags mehr und mehr mit ihrer Vorstellungskraft. Als alte Frau blickt Anna zurück auf ihr Leben, so, wie sie sich daran erinnert, an schöne wie an schwere Momente, an die Zeit in Finnland wie auch den Neuanfang mit Thomas in England. Vor allem erinnert sie sich an ihr Häuschen mit den blauen Vorhängen auf einer Schäreninsel, inmitten von Möwen, Schilf und krummen Kiefern, wo sie die Sommer mit ihrer großen Liebe Antti verbrachte und natürlich an den Tag, an dem ein Wal durch London schwamm.
Ein Roman aus Finnland zum Thema Erinnern und Vergessen, aber auch über die Kraft der Wörter und der Fantasie: märchenhaft, tragikomisch, menschlich und mit einer unvergesslichen Heldin!
Meine persönliche Einschätzung zu diesem Titel:
Es ist ein wunderbares Buch zum schwierigen Thema Demenz.
Der Schreibstil der Autorin changiert zwischen poetisch und nüchtern und ist von einer atmosphärischen Dichte getragen.
Anna, alt und verwirrt, bekommt ihre Jugenderinnerungen nur noch in Bruchstücken zu fassen. Diese Erinnerungen mögen uns irritieren, in ihrer Folge nicht logisch erscheinen, machen auch traurig. Deshalb sollte sich der Leser/die Leserin auch Zeit für dieses Buch nehmen.
Dieser Roman ist sehr gelungen. Sehr empfehlenswert!